Ian trifft Helen am Tag nach ihrer ersten Verabredung in ihrem Haus.
Er ging ein paar Schritte, bis er nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt stand, und reichte ihr den Tulpenstrauß.
Helen betrachtete die Blumen mit einer seltsamen Distanziertheit. Für einen Moment erstarrte die Welt, und ihr Geist wurde leer.
Blumensträuße hatten etwas an sich, das ihr Unbehagen bereitete. Sie wollte sie nicht. Sie versuchte, das Gefühl in ihrem Kopf zu rationalisieren, aber es funktionierte einfach nicht.
Dann streifte etwas ihr Kinn. McAllistairs warme Finger hoben ihr Gesicht zu seinem. »Stimmt etwas nicht?«
Helen schüttelte den Kopf. Es war nur ihre unmittelbare Reaktion auf diese Frage. Nichts war jemals verkehrt. Zumindest hatte sie keine Lust, irgendjemanden mit ihrem Kummer zu belasten.
»Sie können es mir sagen«, sagte McAllistair leise. »Wenn Sie nicht möchten, dass ich tagsüber in Ihrem Haus auftauche, sagen Sie es einfach. Ich werde nicht beleidigt sein. Ich weiß, ich habe versprochen, den Klatsch und Tratsch von unserer Verbindung fernzuhalten. Mein Besuch hier ist also wahrscheinlich nicht die beste Idee.«
Helen schluckte. »Victoria wird es niemandem erzählen.«
»Und ich werde mich an die Besuchszeiten halten.« Er schaute auf die Uhr. »Ich wollte Sie wohl nur bei Tageslicht sehen, nehme ich an.«
Helen lächelte. »Das ist schön. Sich begehrt zu fühlen.«
Er runzelte die Stirn. »Das ist etwas, worüber Sie sich nie Sorgen zu machen brauchen.«
Helen zog sich zurück und ging auf den Klingelzug zu. »Ich sollte die Blumen ins Wasser stellen.«
Er räusperte sich. »Ich … ähm … ich wollte eigentlich nur nachsehen, wie es Ihnen geht, nachdem …« Er hielt inne und wartete, bis sie sich umdrehte. »Nach der vergangenen Nacht.«
Helens Wangen glühten, und ein kleines Lächeln erschien auf ihren Lippen.
»Darf ich annehmen, dass Ihr Erröten ‘gut’ bedeutet?«
Helen nickte. Sie legte die Blumen auf das Klavier unter dem Klingelzug und entschied, dass sie doch keine Störung haben wollte. »Ja. Es war gut. Die vergangene Nacht war … sehr gut.«
»Gut.« Er grinste, sein Lächeln und der Blick in seinen Augen zogen sie näher zu ihm. »Das freut mich.«
»Und für Sie?«, fragte sie behutsam.
»Eine der besten Nächte meines Lebens.«
Helen gluckste und schüttelte den Kopf. »Sie sollten mich nicht anlügen.«
Als sie ihren Satz beendete, stand sie McAllistair ganz nah gegenüber, obwohl sie nicht einmal gemerkt hatte, dass sich einer von ihnen bewegt hatte. Sie starrten einander nur in die Augen und lächelten sich dümmlich an.
Oh, Gott. Was war hier los?
Er fuhr mit den Fingerknöcheln über ihre Wange, sein Blick konzentrierte sich auf ihren. Helen konnte nicht anders. Sie lehnte sich in seine Berührung, ihre Augen schlossen sich von selbst.
Sie liebte seine Berührung. Er gab ihr Frieden, Ruhe und Zuversicht. Und jedes Mal, wenn er sie berührte, blieb die ganze Welt stehen.
»Ich gebe zu, dass es Möglichkeiten gibt, es besser zu machen.« Er schenkte ihr ein freches Lächeln.
»W-welche Möglichkeiten?«, hauchte sie, und ihr Herz klopfte laut in ihren Ohren.
Ein heiseres Lachen kam über seine Lippen. »So ungeduldig. Sie wollen alles auf einmal. Aber es gibt keinen Grund zur Eile. Das ist etwas, das wir in Zukunft erforschen werden.«
»Hoffentlich nicht in allzu ferner Zukunft.«
Sein Grinsen wurde breiter. »Warum die Eile? Wir haben alle Zeit der Welt.«
Helen senkte ihren Blick, ein Kloß saß ihr im Hals.
»Soll ich heute Abend vorbeikommen?« In seiner Stimme lag ein hoffnungsvoller Ton.
Und Helen wollte unbedingt Ja sagen. Aber ihre Müdigkeit und ihre dumpfen Kopfschmerzen würden bis dahin wahrscheinlich nicht verschwinden. Sie brauchte eine erholsame Nachtruhe.
»Wohl eher nicht.« Sie zog eine Grimasse und beobachtete, wie sich sein Gesichtsausdruck von fröhlich zu besorgt veränderte und der verspielte Funke in seinen Augen erlosch. »Ich fühle mich heute nicht so gut.«
»Was ist los?« Er nahm ihre kalten Hände in seine, die sofort Wärme in ihr Inneres sandten.
»Nur ein bisschen Kopfschmerzen. Ich denke nur, dass ich heute Abend früh ins Bett gehen werde, das ist alles.«
Er nickte. »Und Sie möchten allein sein.«
Helen versuchte zu lächeln, aber ihre Lippen bewegten sich nicht. »Nein, ich möchte eigentlich nicht allein sein. Aber ich denke, ich sollte es sein. Ich werde nicht in der Lage sein, Sie zu … ähm … unterhalten.«
Er hatte einen seltsamen Blick in den Augen, und Helen versuchte, das Thema wegzuwischen.
»Ich werde wahrscheinlich gleich nach der Besuchszeit ins Bett gehen und mich ausruhen.«
»Also gut.« Ian drückte ihre Finger. »Dann werde ich Sie nicht länger aufhalten.«
»Sie müssen trotzdem jetzt nicht gehen.« Helens Herz begann, schneller zu schlagen, und ihr wurde klar, dass sie wirklich nicht wollte, dass er ging.
Er schenkte ihr ein sanftes Lächeln. »Doch, das sollte ich. Ich muss mich um einige Dinge kümmern, Besorgungen machen. Und meine Besuchszeit ist fast vorbei.«
Helen warf einen Blick auf die Uhr. Er hatte Recht. Wo war die Zeit geblieben?
Wir haben alle Zeit der Welt.
Und die tickende Uhr auf dem Kaminsims erinnerte sie daran, dass sie die eben nicht hatten. »Ich schicke eine Nachricht, wenn es mir besser geht.«
Er nickte, hob ihre Hand und beugte sich darüber. »Ich freue mich darauf, Sie zu sehen, wie immer.«
»Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht, Lord McAllistair.«
Er schenkte ihr ein charmantes Lächeln und ging davon.
***
Heiße Szene. Nachdem sie die Nacht kuschelnd verbracht haben, als Helen sich schwach fühlt
Helen öffnete ihre Augen in einem dunklen Raum. Sie war sich nicht sicher, was sie geweckt hatte, aber wegen des angenehmen, trägen Gefühls in ihrem Körper wollte sie ganz sicher nicht aufstehen. Sie war warm, als ob ein Kamin sie von hinten wärmte, nur dass sie auf … Kissen gestützt war?
Nein, etwas Härteres, Heißeres, Bequemeres.
Etwas kitzelte ihre Rippen, und die Wand hinter ihr bewegte sich, was sie aus ihrem Schlafzustand in die Realität zurückholte. Und zum ersten Mal seit langer Zeit war sie froh darüber.
Denn im Moment war die Realität ziemlich angenehm.
»Guten Morgen«, erklang Ians heisere, verschlafene Stimme an ihrem Ohr, sein warmer Atem strich über ihre Wange.
Sie war nicht wach genug, um zu reagieren. Sie seufzte nur genüsslich und lehnte ihren Kopf an das, was sie für seine Brust hielt. Seine Finger streichelten sie direkt unter ihren Brüsten, seine Handfläche verbreitete die Hitze auf ihrem ganzen Körper.
Wenn sie doch nur jeden Morgen mit diesem Gefühl aufwachen könnte. Sie blinzelte in der Dunkelheit. Die Sonne war noch nicht aufgegangen. Das bedeutete, dass die Dienstmädchen noch nicht wach waren.
Sie hatten noch ein paar Minuten Zeit, bevor Ian gehen musste.
Ian senkte sein Gesicht in ihr Haar, während seine Hand sie näher an seinen harten Körper heranzog.
Etwas stupste sie an ihrem Gesäß an – etwas Heißes -, was Helens gesamten Körper erhitzte. Sie wölbte ihren Rücken, sodass sie die brennende Härte wieder an ihrem Hintern spüren konnte. Er bewegte sein Becken, drückte seine Länge – hart wie Eisen, heiß wie Feuer – in die Naht zwischen ihren Pobacken, und sie konnte nicht anders, als zu stöhnen.
»Pst …«, flüsterte er, während seine Hand tiefer wanderte, ihren Bauch streichelte und ihr Verlangen mit einer einfachen Bewegung entfachte.
Seine Nase stupste an ihr Ohr, sein heißer Atem wehte angenehm auf ihrer Haut. Seine Hand bewegte sich immer tiefer und tiefer, bis er kurz über der Stelle innehielt, an der sie ihn am meisten wollte.
Er krümmte seine Finger, zog ihr Nachthemd hoch, entblößte ihre Beine und ließ die kalte Luft an sie heran. Er zog ihr das Hemd über die Oberschenkel und noch höher, dann legte er es um ihre Taille.
Die Mischung aus kalter Luft und seiner heißen Berührung spielte mit ihren Sinnen. Sie konnte nicht anders, als sich in seiner Umarmung zu winden und zu drehen.
Dann wanderte seine Hand zwischen ihre Schenkel und packte sie fest. Helen stöhnte.
Er bewegte sein Becken und drückte seinen harten, glühend heißen Stab gegen ihren Hintern.
»Ian«, flüsterte sie heiser und er hielt einen kurzen Moment inne.
Er lächelte in ihren Nacken und atmete dann tief ein. »Ja, meine Liebe. Ruf meinen Namen.«
Ein Schauer überlief ihren Körper bei all den kleinen Empfindungen auf ihrer Haut: seine Berührungen, seine Atemzüge, seine Worte.
Meine Liebe.
»Ian«, rief sie erneut, sein Name rollte ihr leicht von der Zunge, wie Butter.
Dann spaltete sein Finger den Saum ihrer weiblichen Lippen, und sie vergaß zu denken.
Ihr war heiß, und sie fühlte sich unwohl in ihrer eigenen Haut. Sie wollte ihr Hemd ausziehen, die Schichten seiner Kleidung abreißen, und vor allem wollte sie ihn in sich haben.
Sie wollte seinen Geschmack in ihrem Mund, seinen Duft in ihrer Lunge, seinen Körper in ihrem.
»Ian«, wiederholte sie, unfähig, ihr Verlangen zu artikulieren, und betete, dass er ihren Hunger verstehen würde.
Er drückte sie fester an sich, während seine andere Hand in ihrer Mitte Wunder vollbrachte. Es kitzelte, erregte sie und brachte sie dazu, zu stöhnen und sich gegen seinen Körper zu winden, während sein Becken weiter rhythmisch von hinten an ihr rieb. Seine Finger glitten in sie hinein und wieder heraus und ahmten den lüsternen Akt nach, den sie sich von ihm wünschte, während der Handballen die geschwollene Perle direkt über ihrem Zentrum bearbeitete und ihr Blut in Brand setzte.
Helen begann, sich mit ihm zu bewegen, und mit jedem Ausatmen entkam ihr ein Stöhnen. Ihr Rücken wölbte sich, ihr Kopf räkelte sich geradezu wirkungslos an seiner Brust, aber sie brauchte den Halt.
Als hätte er ihre Gedanken gelesen, drückte Ian seinen Mund auf ihren Hals und biss sie dann.
Helen schrie vor Vergnügen auf, als sich der immer weiter zunehmende Druck in ihrem Zentrum auf ihren ganzen Körper ausbreitete, und das Kratzen seiner Zähne an ihrem Hals verstärkte das Gefühl der Glückseligkeit.
Das war kein sanftes Liebesspiel.
Das war animalisch, tollwütig, wild und alles, wovon sie je geträumt hatte.
Mit einer Bewegung rutschte Ian hinter sie und drückte sie gegen die Matratze, spreizte gleichzeitig ihre Beine und ließ sich zwischen ihnen nieder.
Seine aufgerichtete Länge pulsierte und zuckte, als er sie gegen ihr Zentrum drückte. Er schaukelte und stieß seinen Schwanz einmal, zweimal, dreimal gegen ihren heißen Kern. Beim vierten Mal klatschte er mit seiner Männlichkeit gegen ihren Unterbauch, und dieser tanzte und bebte, als die weiße, cremige Flüssigkeit auf ihre Haut spritzte.
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Nach dem »nach dem Ende«.
»Und du bist ganz sicher, dass du das tun willst?«, fragte Ian Helen zum gefühlt tausendsten Mal während einer kurzen Kutschfahrt.
»Ich will«, log sie dreist, so wie sie es schon tausendmal zuvor getan hatte, und drückte seine Hand. Sie tätschelte Laney den Kopf und küsste ihre vollen Wangen, bevor sie auf den Gehweg hinuntertrat.
»Wir warten genau hier«, rief Ian aus der Kutsche.
Sie nickte ihm lächelnd zu und ging die Stufen eines eleganten Stadthauses hinauf. Sie klopfte an die Tür, und ein paar Augenblicke später öffnete ein Dienstmädchen und ließ Helen herein.
»Ich bin hier, um Miss Melisande Reginald zu sehen«, sagte sie und wurde in einen kleinen Salon geführt.
Sie brauchte nicht lange zu warten. Sie hatte noch nicht einmal die Mitte des kleinen Raumes erreicht, als eine Frau – eine wunderschöne blonde Frau mit funkelnden grünen Augen – hereinkam und erstarrte.
Helen sah sie mit einem langsamen, abschätzenden Blick an. Miss Reginald war jünger als Helen, ein paar Zentimeter größer, hatte eine kurvige Figur, volle Lippen und ein ausdrucksstarkes Gesicht.
Noch vor ein paar Monaten hätte ihr Anblick Helens Inneres zu einem Knoten verdreht. Das war die Frau, die Greyson Helen vorgezogen hatte. Das war die Frau, mit der er selbstsüchtig seine Nächte verbracht hatte, während Helen krank gewesen war.
Aber jetzt empfand sie nur noch Mitleid mit der jungen und schönen Frau, die gezwungen gewesen war, ihren Körper zu verkaufen, um einen durchschnittlichen Lebensstil aufrechtzuerhalten, und die ihre Tochter hatte aufgeben müssen, um diesen Lebensstil fortsetzen zu können.
»Guten Tag, Miss Reginald«, sagte Helen nach längerem Schweigen. »Mein Name ist Lady McAllistair.«
»Ich weiß, wer Sie sind«, sagte die Frau atemlos. Ihr Blick schweifte durch den Raum, als ob sie jemand anderen suchte.
Helen räusperte sich. »Verzeihen Sie meine Anmaßung. Ich wollte Sie nicht überrumpeln …«
»Warum sind Sie hier?« Miss Reginald sah Helen an, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
»Ich weiß auch, wer Sie sind«, sagte Helen gleichmäßig. »Ich weiß, dass Sie meine Tochter zur Welt gebracht haben.«
Miss Reginald schluckte, ihre Augen wurden flüssig. »Bitte, setzen Sie sich.« Sie wies mit einer Geste auf den Sitz vor dem Kamin und nahm den Platz ihr gegenüber ein.
»Ich bin nicht hier, um Sie zu verurteilen«, sagte Helen. »Vor kurzem habe ich begonnen, für ein Frauenhaus zu arbeiten, und dabei wurde mir klar, dass es viele einzigartige Situationen gibt, die dazu führen, dass eine Frau ihr Kind aufgibt. Und ich wollte Ihnen nur sagen, dass Laney gut versorgt ist und geliebt wird.«
Miss Reginald wischte sich diskret eine Träne von der Wange. »Ich weiß«, sagte sie mit heiserer Stimme. »Ich habe Sie und Laney manchmal im Park beobachtet.«
»Wirklich?« Helen war überrascht über diese Enthüllung.
»Ich weiß, dass ich das Recht auf sie aufgegeben habe, als ich sie auf der Türschwelle des Hauses Ihres Cousins zurückließ. Aber zu dieser Zeit war ich trostlos, verzweifelt und hatte Angst. Ich war ganz allein, ohne Arbeit und ohne Geld. Und ich war der Meinung, dass ein Viscount ihr eine bessere Zukunft bieten könnte als eine Hure. Aber nach einiger Zeit musste ich sie sehen. Ich musste sicher sein, dass sie gut versorgt ist.«
Helens Herz schmerzte für die Frau vor ihr, aber gleichzeitig drangen andere widersprüchliche Gefühle in ihr Wesen ein. »Ich hoffe, Sie wissen, dass Sie mir das beste Geschenk gemacht haben, das ich je bekommen habe. Und wenn Sie Laney sehen wollen, brauchen Sie sich nicht hinter den Bäumen im Park verstecken. Sie dürfen jederzeit zum Tee zu uns kommen.«
Miss Reginalds Augen weiteten sich vor Überraschung. Sie hatte offensichtlich nicht erwartet, solche Worte von der damaligen Frau ihres verstorbenen Liebhabers zu hören. »Warum tun Sie das?«
Helen stieß ein bitteres Glucksen aus. »Ich weiß, das mag Ihnen seltsam vorkommen, aber ich tue das für Laney. So sehr ich auch früher geglaubt habe, dass ich zufrieden sei, war ich doch noch wütend auf meinen Mann wegen seiner Indiskretionen. So sehr ich Laney auch liebe, ich war wütend auf Greyson, weil er ein Kind mit einer anderen Frau gezeugt hat. Trotz meiner Traurigkeit und Bitterkeit liebe ich Laney aber wie meine eigene Tochter. Aber erst vor kurzem habe ich erkannt, dass wirkliche Heilung Akzeptanz voraussetzt. Ich wusste nicht, wie Sie über Laney denken, als ich hierher kam. Es bestand die Möglichkeit, dass Sie nichts mit ihr zu tun haben wollten. Aber ich war damit nicht zufrieden, denn ich fragte mich, ob Sie es bereuen, sie aufgegeben zu haben. Ich öffne Ihnen also eine Tür, damit Sie Ihre Tochter kennenlernen können. Und sie soll wissen, dass es noch mehr Menschen gibt, die sie lieben.«
Miss Reginald wandte den Blick ab, eine einzelne Träne lief über ihre Wange.
»Sie müssen mir nicht sofort antworten«, sagte Helen, da sie wusste, wie überwältigend diese ganze Begegnung für die Frau vor ihr sein dürfte. Für Helen war es ebenso überwältigend. »Aber hier ist meine Visitenkarte, und das sind die Daten des Frauenhauses, das ich betreue. Nur für den Fall.«
Sie ließ Miss Reginald unbeweglich auf ihrem Stuhl sitzen, aber Helen hatte das Gefühl, dass sie die Frau nicht zum letzten Mal sehen würde.
Sie kehrte zur Kutsche zurück und wurde von einem lauten, fröhlichen Schrei von Laney begrüßt. Helen nahm Laney in ihre Arme und drückte sie fest an ihre Brust. »Hast du mich vermisst?«
»Yeee!« Laney kreischte und stellte sich auf Helens Schoß.
Ian öffnete seine Umarmung, und Helen rückte näher an ihn heran, bis sie und Laney von seinen Armen umschlungen waren.
»Wohin?«, fragte Ian und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe.
»Park!«, sagte Laney und krabbelte auf Ians Schoß.
Ian gluckste und drückte sie an sein Herz. »Wie Sie wünschen, Mylady.«
Er klopfte von unten gegen das Dach, und die Kutsche setzte sich in Bewegung und brachte die kleine Familie in ein neues Abenteuer.
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